Ursprung und Entwicklung des Sankt Michael Ritter-Ordens

Zur Entstehung des „Ordens der freien Herren und Ritter

vom Heiligen Erzengel Michael“ :

 

(nach dem gewählten Vorbild aus der Geschichte des Mittelalters)

 

Das Vorbild des St. Michael Ritter-Ordens ist aus der Geschichte der Entstehung des „Portugiesischen Ordens vom Flügel des Heiligen Michael“ gewählt  und verweist auf ein bedeutsames Kapitel der europäischen Geschichte  aus der Zeit der Reconquista  (Rückeroberung der Iberischen Halbinsel ab dem 8. Jahrhundert n. C.).  Es bildete damit die wesentliche Grundlage für die Entstehung des portugiesischen Staates.

 

Alfonso Henriques stützte sich zunächst bei der Eroberung Lissabons im Jahre 1147 auf einen zur Rückeroberung der von den Mauren besetzten Teile Europas bestimmten Ritterbund, der „nova militia“ (neue Ritterschaft) genannt und vom König mit Land und Einkünften ausgestattet wurde.  Seinen Sitz hatte der Ritterbund zunächst in Coimbra, einer mittelportugiesischen Stadt mit der ältesten Universität Portugals (1288 gegründet), später in Evora im Südosten Portugals, das von 1550 bis 1769 ebenfalls eine Universitätsstadt war.

Dieser Ritterorden erhielt 1172 von Johannes Zurita, dem Abt von Tarcuca, die Ordensregel, die auf jener der Zisterzienser basierte, die wiederum die Grundlage für Statuten anderer Orden bildete.

 

Im Jahre 1166 schenkte  König Alfonso I.  dem vorgenannten Ritterorden die Burg und Stadt Avis, wonach sich der Bund  „Orden von Avis“  nannte.

Die Ritter verpflichteten sich, für den Glauben zu kämpfen - was zu dieser Zeit eine Überlebensnotwendigkeit darstellte - und in Friedenszeiten Werke der Barmherzigkeit zu üben. Wohltätige Werke und Mildtätigkeit kamen vorwiegend den damaligen Pilgerzügen zu Gute,  Beuteanteile wurden zum Wohle der Armen, Witwen und Waisen verwendet.

Die Verpflichtungen dem König gegenüber wurden von jedem Großmeyster des Ordens durch den Eid anerkannt, den er bei Antritt seines Amtes dem König als Ordensherrn leistete.

 

Nach dem Vorbild dieses Ordens von Avis errichtete König Alfonso Henriques I. im Jahre 1171  den   königlich-portugiesischen   “Orden vom Flügel des Heiligen Michael“.

Anlass dazu war der Sieg, den König Alfonso I. errang, als er im eigenen Land vom König von León und den Muslimen arabischer und berberischer Herkunft bedroht wurde.

Der Legende nach hatte der Erzengel Michael in das Kampfgeschehen eingegriffen, als sein geflügelter Arm mit dem Schwert am Himmel erschien und die Feinde dermaßen erschreckte, dass die Ritter des Königs die Oberhand gewannen.

 

Für diese gleiche Zeit wurde in neuester Zeit ein außergewöhnlicher Komet mit feurig rotem Schweif in Form eines Flügels  bestätigt und astronomisch nachgewiesen   als „...flammender Stern in Form eines roten Flügels  im Sonnenzeichen“  

 

     (zu vergleichen mit dem Erscheinen und der Auslegung des  

     „Halley‘schen Kometen“).

 

Diesen himmlischen Flügel wählte Alfonso I. als Abzeichen für den Orden der Edelleute, als er sich nach der Schlacht in  dem benachbarten Zisterzienserkloster Alcobaca  mit seinen siegreichen Gefolgsleuten traf.

Die Ordensritter mussten von Adel sein und standen im Kampf um den König und sein Banner, wie eine Elite-Schutztruppe.

 

Die in den Ritterorden Aufgenommenen gelobten in die Hände des als Ordenskaplan fungierenden Abtes von Alcobaca  (Abbot Friar Martinho, der erste Prior zu Alcobaca) der ihnen das Abzeichen – den roten Flügel auf weißem Mantel mit weißer Kapuze –  verlieh, ihre „Treue zu Gott, zu Kirche und König“ und zahlten fünfzig Soldi (Goldmünzen) zum Besten des dem Heiligen Michael geweihten  Altars zu Alcobaca.  So ward der Orden zum 24. April 1191 gegründet.

 

Die Mitglieder der Ritterschaft, die sich zugleich als Ordensbrüder fühlten, waren zu täglichen Gebeten nach Art der Zisterzienser angehalten und standen unter der Jurisdiktion des Abtes von Alcobaca.

Überlieferten Berichten nach verschmolz der alte Michael Orden nach dem Ableben von König Alfonso I. mit den Rittern von Alcantara und Calatrava, die ihrerseits in anderen iberischen Orden von Templern und Hospitalitern  aufgingen.

 

Obwohl der „Königlich Portugiesische Orden vom Flügel des Heiligen Michel“ ( Ordo Equitum S. Michaelis siva de Ala“)  -  (the  Royal Order of Saint Michael of the Wing of Portugal)   einer der  ältesten Ordens  ist, gilt er als einer der weniger bekannten Ritterorden.

Als Fakt steht, dass der Orden als der älteste in Portugal gegründete Orden anzusehen ist, der auch latent erhalten blieb da er im Verzeichnis der weniger bekannten militärischen Orden von Spanien („Las Ordenes militares de Expana menos conocidas“)  zu finden ist. 

 

Die Großmeyster des Ordens waren immer die Könige von Portugal und seit dem Jahre 1910 der erbliche Anwärter auf die portugiesische Krone, das Oberhaupt der königlichen Dynastie des Hauses von Braganca.

Der im Jahre 1986 von  Seiner Königlichen Hoheit -  des Herzogs von Braganca – vor dem Heiligen Stuhl und der portugiesischen Regierung erhobene Anspruch  als Großmeister des  „Ordens vom Flügel des Heiligen Michael“ wurde bestätigt.

 

So hat sowohl die Kirche als auch der portugiesische Staat dem Anspruch Seiner Königlichen Hoheit als wahr und legitim nicht widersprochen und S. K.H., den Herzog von Braganca, als legitimen Großmeyster des „Ordens vom Flügel des Heiligen Michael“ (Real Ordem Equestre e Militar de Sáo Miguel da Ala) sowie den Orden selbst als einen  ‘Dynastischen Orden‘  anerkannt.

 

 

 

 

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